Jean-Baptiste Stahl (1869-1932)

Jean-Baptiste Stahl (1869-1932)

Jean-Baptiste Stahl bzw. Johann Baptist Stahl schuf in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Meisterwerke der Reliefkunst.

Ausgehend von ländlichen Themen und Darstellungen der griechischen Mythologie entwickelten sich seine Arbeiten zu eigenen Schöpfungen des Jugendstils.

Seine weißen, transluzenten Figurenreliefs lassen den grünlichen oder blauen Porzellanhintergrund durchscheinen. Um die dreidimensionale Illusion zu verstärken, modelliert er diese Transparenz und erreicht hierdurch malerische Tiefenwirkung. Dunklere Bereiche des Reliefbildes erwecken den Eindruck von Schatten und eines in die Tiefe gehenden Hintergrunds. Andere Bereiche des Reliefs erscheinen in einem strahlendem Weiß, als ob die Szene von einem Licht beleuchtet wird.

Diese einzigartige Verschmelzung von plastischem Reliefbild und malerisch durchscheinendem Hintergrundbild erhielt die Bezeichnung "Phanolith" (= durchscheinender Stein).

Johann-Baptiste Stahl gehörte im sog. Goldenen Zeitalter von Villeroy & Boch zu einer der herausragenden Künstlerpersönlichkeiten dieser Firma. 2x pro Woche unterrichtete er Schüler in der werkseigenen Zeichenschule (geleitet von seinem Arbeitskollegen und guten Freund Peter Winkel) im Modellieren und gab so sein Wissen an die nachfolgende Künstler-Generation weiter.

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